Heinrichsdorf
(mit Ferdinandsfelde, Vorwerk Karlshorst, Neu Schulzedorf, Schulzendorf, Ziegelei)
Amtsgericht und Finanzamt Greifenhagen, Post, Amtsbezirk und Standesamt Heinrichsdorf, Ev. Kirche.
Lage:
Heinrichsdorf liegt mitten in einer Grundmoränenlandschaft, entsprechend ist das Gebiet fast waldlos. Auch geografisch ist hier der Kreismittelpunkt und auch von der Geschichte her gehört Heinrichsdorf in das mittlere Kreisgebiet wo seit jeher der Großgrundbesitz angesiedelt war. Daher finden wir hier Vorwerk und die spätere Siedlung Schulzendorf. Auch die Seenamen vermögen uns zu verwirren: während Kleiner und Großer Steckliner See in der gleichnamigen Nachbargemeinde zu finden sind, gehört der Steckliner See zu Heinrichsdorf. Man darf ferner annehmen, dass alle Entwässerungsgräben der Niederungsgebiete in der Gemeinde künstlich angelegt sind. Somit überrascht es dann nicht mehr, dass hier keine Wassermühle vorhanden war. Es gibt kein Gewässer, welche diese hätte antreiben können. Es war eine Windmühle vorhanden, wir wissen aber wenig über deren Geschichte.
Geschichte:
Die Rehberg zu Vierraden waren die ersten bekannten Besitzer von Heinrichsdorf. 1391 kaufte Peter Stenwer (Steinwehr) das Gut. Diese Familie hatte über Jahrhunderte reichen Besitz in der Kreismitte. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde der schwedische Kammerdirektor Sparrfeld mit Heinrichsdorf belehnt. Von ihm kaufte Cölestin Hoffmann von Greiffenpfeil. Sein Sohn Eberhard von Greiffenpfeil ist zeitweilig Landrat des Kreises Greifenhagen. 1804 ist das Gut im Besitz der Familie von Zitzewitz, doch schon 1809 erwarb der Oberamtmann Carl Ferdinand Schultze Heinrichsdorf. Dieser legte 1819 die nach ihm benannte Kolonie Schulzendorf an, worin elf Kolonisten und ein Gewerbebetrieb angesiedelt wurden.. 1820 erfolgte dann der Bau des Vorwerkes Karlshof. Es wurde an Leuenburg verpachtet. Im gleichen Jahr wurden auch das Gehöft Ferdinandsfelde und die Ziegelei angelegt. Damit hatte Schultze sich vermutlich finanziell übernommen und 1835 wurde das Gut zwangsversteigert. Der Stettiner Kaufmann Michaelis erwarb es und verkaufte ein Jahr später an den Berliner Lenke, der es für seinen Sohn Wilhelm erwarb. Vermutlich hat eine Tochter einen von Sethe aus Schlötenitz im Kreis Pyritz geheiratet. Seither sind Gut und Vorwerk wieder in einer Hand und wurden von der Familie von Sethe bis 1945 bewirtschaftet.
Statistische Daten:
Höhenlage: |
um 45 - 50 m über NN. |
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Zahl der Haushaltungen: |
108 |
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Einwohner: |
396 |
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- davon männlich |
194 |
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- davon unter 6 Jahren |
34 |
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- davon 6 - 14 Jahre |
58 |
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- davon 14 - 65 Jahre |
267 |
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- davon über 65 Jahre |
37 |
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nach der Tätigkeit zugehörig zu |
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- Land- und Forstwirtschaft |
343 |
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- Industrie und Handwerk |
5 |
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- Handel und Verkehr |
7 |
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nach der Stellung im Beruf |
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- Selbständige |
27 |
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- mithelfende Familienangehörige |
31 |
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- Beamte und Angestellte |
25 |
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- Arbeiter |
260 |
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Anzahl der landw. Betriebe m. Betriebsflächen |
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- 0,5 ha - 5,0 ha |
5 |
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- 5,0 ha - 10,0 ha |
7 |
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- 10,0 ha - 20,0 ha |
4 |
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- 20,0 ha - 100,0 ha |
1 |
|
- über 100,0 ha |
1 |
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Gemeindefläche in Hektar |
1.240 |
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Gemeinde-Hektarsatz in DM |
1.080 |
Kirche:
Die Dorfkirche ist ein Findlingsbau, deren Turm ursprünglich eine barocke Haube mit nicht durchbrochener Laterne hatte. Dieser Holzturm wurde 1907 durch Blitzschlag zerstört. Von den drei Glocken ist nur die kleinste erhalten. Glocken und Altar waren mit den Wappen der adligen Gutsbesitzer geschmückt und sind daher wohl von diesen Familien gestiftet worden.
Gewerbe:
Brennerei und Mühle im Besitz der von Sethes
Bauten:
keine Bauten
Literatur: (die genauen Quellenangaben entnehmen Sie bitte dem Inhalt der Seite "Literatur")
→A2 Berghaus
→A5 Brüggemann
→A21 Lemcke
→Heimatstube Greifenhagen: Heinrichsdorf, ein pommersches Gutsdorf