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Die Klärung des Schicksals von 


Franz Albert Erich Eckbrett


Bild wird noch eingefügt 

Seit mehr als acht Jahren bin ich damit beschäftigt, die Spur meiner Vorfahren aus dem Kreis Greifenhagen, um genauer zu sein, aus Thänsdorf zu verfolgen. Dabei bin ich auf so manch toten Punkt gestoßen, der mich schier verzweifeln ließ. Aber frei nach dem Motto "Wer suchet, der findet!" habe ich nie aufgegeben weiter zu suchen.

Ganz besonders schwierig gestaltete sich die Suche nach meinem Urgroßvater Franz Albert Erich Eckbrett. Er wurde 06. April 1904 in Thänsdorf geboren, besuchte von 1910 bis 1918 die Volksschule und beendete im Jahre 1921 seine Lehre zum Dachdecker. In diesem Beruf arbeitete er bis ca. 1939. Am 16.11.1929 heiratete er im Standesamt Nipperwiese meine Urgroßmutter Ida Auguste Luise Knaack. Sei bekamen von 1927 bis 1944 vier Kinder.

Am 25. Juni (kann aber auch Juli gewesen sein) 1940 wurde mein Urgroßvater zur Wehrmacht einberufen. Er war Träger der Erkennungsmarke -1656-1./L.S.E.Btl.2 (1. Kompanie Landes-Schützen-Ersatz-Bataillon 2) und letztmalig im Jahre 1942 als Angehöriger der Feldkommandantur 280 verzeichnet. Diese Informationen erhielt ich auf eine Anfrage bei der Deutschen Dienststelle (WASt) Berlin. Einige Monate vorher wurde mir von der Deutschen Dienststelle mitgeteilt, dass mein Urgroßvater am 29.07.1947 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft in Atkarsk bei Saratow / Wolga verstorben ist.

Das mein Urgroßvater in Kriegsgefangenschaft verstorben ist, wusste ich vorher schon, aber ich wusste die Ursache für seinen Tod nicht. Leider lebt mein Großvater, den ich hätte fragen können, auch nicht mehr. Somit hatte ich keine Möglichkeit etwas über die Todesursache meines Urgroßvaters zu erfahren. Ob mein Großvater mir hätte etwas sagen können? Ich bezweifle es stark!

Im Januar 2006 hörte bzw. las ich etwas über das Suchreferat der Liga für Russisch-Deutsche Freundschaften e. V. in Moskau. Ein Besuch auf der Internetseite der Liga machte mich zunehmend neugieriger. Ich grübelte ob ich einen Suchantrag starten sollte oder lieber nicht. Aber die Vielzahl der aufgeklärten Schicksale und die dazugehörigen Danksagungen aus ganz Deutschland, veranlassten mich, einen Antrag zu stellen. Mal sehen was passiert! Ich bin natürlich davon ausgegangen, dass es für mich nicht so positiv verlaufen wird, wie bei all den vielen anderen. Immerhin hatte ich ja so meine Erfahrungen mit der Beschaffung von Urkunden, die zu 80 Prozent negativ verliefen.

Aber... ich wurde eines besseren belehrt. Ich erhielt nach dreimonatiger Wartezeit eine Nachricht aus Moskau. In dieser Nachricht teilte mir die Liga mit, dass man die Archivakte über meinen Urgroßvater in den russischen Archiven gefunden hatte. Diese Akte musste ich haben!!! Das waren meine ersten Gedanken, als ich die Nachricht las. Und... nun habe ich sie.

Ich bekam eine grausame Kopie dieser Akte, aber immerhin habe ich durch sie Akte erfahren, wie es meinem Urgroßvater ergangen ist und vor allem, wie er in Kriegsgefangenschaft geraten ist.
Im Begleitschreiben der Liga steht folgendes geschrieben:

"Vom russischen staatlichen Militärarchiv erhielten wir Nachricht darüber, dass Erich Eckbrett, geb. 1904 in Thänsdorf, deutscher Bürger, Feldwebel in der deutschen Armee, am 09.05.1945 von Teilen der sowjetischen Armee in Tschechien in Gefangenschaft genommen wurde. Er wurde im Lager für Kriegsgefangene im Saratowgebiet gehalten, wo er auf verschiedene Arbeiten verwendet wurde. Er befand sich ab 20.12.1946 im Speziallazarett 3631 und 5131 des Saratowgebietes in Atkarsk. Am 29.07.1947 ist er im Speziallazarett 5131 gestorben. Diagnose: Dystrophie, Rippenfellentzündung. Er ist auf dem Friedhof des Speziallazarettes 5131, Quadrat Nr. 7, Grab Nr. 11 begraben (so steht es in der Akte über das Begräbnis). Der Friedhof war nördlich von Atkarsk gelegen . Auf der Begräbnisliste der Kriegsgefangenen auf diesem Friedhof, ist die Lage des Grabes in Reihe 12 Nr. 9. Informationen über den gegenwärtigen Zustand des Friedhofs hat das Archiv nicht."
Meine Urgroßmutter hat nie eine Nachricht über seinen Tod erhalten. Aus diesem Grund wurde mein Urgroßvater, der zum damaligen Zeitpunkt als verschollen galt" vom Amtsgericht in Schwedt an der Oder am 25. April 1949 für tot erklärt. Als Zeitpunkt des Todes wurde der 15. September 1947, 24.00 Uhr festgestellt.

Ihm zum Gedenken!

Katrin Spiegelberg-Pettke, geb. Eckbrett